Elena strahlt als wir uns auf dem Parkplatz vor dem Koblenzer „Statt Strand“ treffen. Schön, dass es geklappt hat, sagt sie fröhlich, und vor allem, dass das Wetter heute Abend passt. Auch ich freue mich auf das Interview und gemeinsam gehen wir Richtung Mosel, wo bequeme Liegestühle und Loungesofas im feinen Quarzsand auf uns warten.
Bist du oft hier, frage ich direkt. Immer dann, wenn ich vom Alltag ausspannen mag, sagt Elena spontan und beginnt zu schwärmen. Das hier ist Urlaubsfeeling pur, direkt vor meiner Haustür. Es gibt gute Musik, Poetry Slam, Silent Disco, dazu leckere Getränke, den Blick auf die Mosel, ach, Elena seufzt, es ist das Gefühl, einfach mal weg sein zu können ohne weit fahren zu müssen. Du spürst den Sand unter den Füßen, liest in einem Buch, blickst in die Sonne. So einfach, verstehst du?
Elena hat diesen Erholungsort eher zufällig entdeckt, mit Freunden. Sie kannte diese kleine Oase nicht, für die, ihrer Meinung nach, viel zu wenig geworben wird.
Aber, sagt sie direkt, es ist mir nicht leicht gefallen, dir nur einen Lieblingsplatz zu benennen. Es gibt für mich viele sehr schöne Plätze in Koblenz, zum Beispiel der Panoramaweg im Koblenzer Stadtteil Karthause. Da geh ich oft joggen…
Elena erzählt mir voller Freude von Koblenz. Ich spüre, dass sie sich wohl fühlt, dass ihr die Stadt gut gefällt. Die Lage so direkt am Wasser fasziniert mich total, zudem ist man schnell in den Weinbergen oder in den Rheinanlagen, so Elena. Auch die Shoppingmöglichkeiten, die zwei Einkaufszentren in der Innenstadt, die Kneipenkultur, die Cafés, Bars oder Diskotheken begeistern die junge Frau. Koblenz hat alles, sagt sie stolz, aber natürlich gibt es auch Wünsche: ein Autokino wie in Köln, eine Cocktailbar direkt am Wasser oder ein Primark, vielleicht auch einfach nur pünktliche Busse, entspannter und preiswerter Nahverkehr. Elena zögert nicht. Wünschen darf man ja, sagt sie lachend. Und wenn die Stadt es schafft, ihre Veranstaltungen auch noch gut sichtbar zu bewerben, wäre doch alles perfekt. Man kann hier so viel unternehmen und erleben. Leider findet man diese Informationen nur versteckt im Internet. Wie gut, dass ich Facebook habe… Sie zwinkert mir zu und schaut hinunter zum Fluss.
Elena empfindet das kulturelle Angebot in Koblenz als gut und ausreichend. Für jeden ist etwas dabei, egal ob Jung oder Alt, erklärt sie mir, manchmal gibt es so viele Angebote, gerade an den Wochenenden, dass es schwer fällt, sich für nur eines zu entscheiden.
Und so gibt es für die gebürtige Bendorferin auch keinen Grund, Koblenz wieder zu verlassen. Sie wohnt seit 2016 in der Stadt an den zwei Flüssen und möchte auch bleiben, wenn sich das beruflich wie privat planen lässt. Wichtig, um sich wohlfühlen zu können, sind ihr Familie und Freunde, aber auch der Ort an dem sie lebt. Es muss halt alles passen, resümiert sie. Und dazu gehört für sie auch der Kontakt zu den Menschen in der Stadt, die Elena als herzlich, offen, fröhlich empfindet. Sie hat nach ihrem Umzug schnell Kontakt gefunden. Die Koblenzer sind sehr hilfsbereit, erzählt sie mir, sehr aufgeschlossen. Du bist kein Fremder hier.
Ich liebe Koblenz und damit ist alles gesagt!
Den letzten Satz greife ich spontan auf und frage Elena, was sie denn einen Fremden über ihre Stadt erzählen und ihm zeigen würde. Jetzt blitzen Elenas Augen. Natürlich die Festung Ehrenbreitstein, die wir mit der Seilbahn erreichen. Der Blick von dort oben auf meine Stadt, auf Rhein und Mosel, fantastisch. Ich kenne niemanden, der da nicht ins Schwärmen gerät. Zurück geht’s auch wieder mit der Seilbahn, dann zu Fuß zum Görresplatz. Wir essen in einem der kleinen italienischen Lokale, natürlich draußen, weil ja hier immer die Sonne scheint. Dann überlegt sie eine Weile. Am liebsten würde ich danach mit meinem Gast noch ins „Zenit“ gehen, aber ich bin gerade so unsicher, vielleicht machen wir vor dem Essen noch eine Tour mit dem Altstadt-Express, bummeln doch noch durch die Rheinanlagen und gehen, wenn mein Gast eine Frau ist, noch eine Runde Shoppen. Wir haben so gute Möglichkeiten dafür in der Stadt.
Und was würdest du deinem Gast spontan zu Koblenz sagen? Nun bin ich doch recht neugierig und gespannt auf ihre Antwort.
Ich liebe Koblenz und damit ist alles gesagt! Dieser Satz kommt spontan, überzeugend und von Herzen. Und dann nickt Elena noch einmal bestätigend, bevor sie mir beschreibt, dass das ein Gefühl ist und sie dieses nur schwer in richtige Worte fassen kann. Natürlich liegt es am Flair dieser Stadt, an den Menschen, die hier leben, am Umgang miteinander. Wir sind stolz auf unsere Stadt.
Kannst du mir Koblenz spontan mit fünf Begriffen beschreiben? Ja, aber lass mich kurz nachdenken, so einfach ist das nicht, bittet Elena, Koblenz ist sehr kulturell, grün, modern, historisch und … Shoppingstadt. Und jetzt lacht sie wieder so fröhlich.
Es war ein sehr schöner, herzlicher Nachmittag am Koblenzer „Statt Strand“. Langsam bummeln Elena und ich nun Richtung Mosel. Wir fühlen den Sand zwischen den Zehen, sehen kleine weiße Segelboote, die auf dem Fluss wohl eine Abendrunde drehen. Schade, dass man hier nicht baden darf, finden wir beide. Ich bin viel unterwegs, beginnt Elena das Gespräch wieder, ich reise sehr gerne und auch das ist toll an dieser Stadt. Du kommst von Koblenz aus überall hin, egal ob Großstadt oder Westerwald, Hünsrück, Eifel. Man ist eben mittendrin… Und wenn ich dann zurück komme und mit meinen Freunden zu meinen Lieblingsplatz gehe, dann, ja dann ist da dieses Gefühl von Zuhause sein, von angekommen sein.
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Elena Konopka, Jg. 1992, reiselustige Koblenzerin, neugierig auf die Welt
Lieblingsplatz: Koblenzer „Statt Strand“