Ich bin keine gebürtige Koblenzerin. 1994 bin ich aus der großen bunten Stadt Berlin in die damals noch eher beschaulich wirkende Stadt an Rhein und Mosel gekommen. Es war gar nicht so einfach hier „Fuß zu fassen“, wie man immer so schön sagt. Ich habe mich schwer getan. Und obwohl es in den folgenden Jahren einfacher wurde, war da immer mein Wunsch: Irgendwann zurück nach Berlin.
Im Mai 2011 war es dann soweit. Ich war in Berlin und stellte fest: Mir fehlt mein Koblenz! Mir fehlt mein Zuhause, meine Bekannten, die für mich unbemerkt längst zu Freunden geworden waren. Mir fehlt meine Stadt, die Menschen und ihr, wie ich immer scherze, „Kowelenzer Charme“, die Landschaft, die Flüsse…
Während ich in Berlin war, erlebte Koblenz die BUGA. Jede Wochenende fuhr ich zurück „ans Eck“. Der Rest ist rasch erzählt. Im November 2011 kehrte ich nach Hause zurück.
Und als ich wieder einmal an meinem Lieblingsplatz, am Deutschen Eck stand, den Touristen beim Fotografieren eines der Wahrzeichen der Stadt zusah, meinen Blick über den Rhein hinauf zur Festung Ehrenbreitstein schweifen ließ, war mir plötzlich klar: Ich würde so gern anderen Menschen von meiner Stadt erzählen, dazu einladen, Koblenz zu entdecken, zu besuchen oder zu bleiben. Die Idee geisterte immer wieder durch meinen Kopf. Und dann kam plötzlich eine weitere Idee dazu. Nicht ich, sondern die Einwohner erzählen über ihre Heimatstadt, entdecken ihre Heimat (wieder), lernen einander kennen, werden gemeinsam aktiv.
Dennoch dauerte es eine Weile bis ich aus diesen Ideen die ersten richtigen Schritte zu diesem Foto-Geschichten-Projekt gemacht habe.
Von 2012 bis 2016 absolvierte ich ein PR-Studium an der Freien Journalistenhochschule (FJS) in Berlin. Während dieser Zeit beschäftige mich immer wieder das Thema „Heimat“. Außerdem verfolgte ich meine Idee entwickelte sukzessive mein Koblenz-Projekt.
Mit meiner Abschlussarbeit „Entwicklung einer Kommunikationsstrategie zur Umsetzung des Projektes `Augenblick mal – Meine Zuhause. Meine Stadt`“ wagte ich den Start und begann mein Foto-Geschichten-Projekt mit dem Titel „Augenblick mal – Mein Zuhause. meine Stadt: Koblenz, daheim an zwei Flüssen“.
Wie es weiterging, das kann man hier in meinem Blog lesen. Bei meinen ersten Foto-Geschichten unterstützte mich zunächst ein Fotograf. Seit Sommer 2017 gestalte ich das Projekt allein, führe die Interviews, mache die Fotos, schreibe die Geschichten, betreue das Blog und entwickle das Projekt kontinuierlich weiter, für Koblenz und perspektivisch auch für andere Städte.
Heute ist Koblenz mein Zuhause. Ich bin angekommen, auch wenn es gedauert hat. Aber jetzt bin ich Hier! Und ich werde bleiben.
Mein Lieblingsplatz:
1991 war ich zum ersten Mal, für nur wenige Tage in Koblenz. Mein Weg führte mich, wie sicher viele andere Besucher auch, direkt zum Deutschen Eck, einem der Wahrzeichen dieser Stad. Ich war beeindruckt von der Größe dieses Denkmals, fasziniert vom Blick auf die Festung Ehrenbreitstein hoch über dem Rhein. Aber noch emotionaler war für mich der Blick auf den Zusammenfluss von Rhein und Mosel, auf den Flussverlauf des Rheins, die Einzigartigkeit der Landschaft und die Ruhe, die dieser Anblick in mir seinerzeit auslöste. Ich konnte ewig da stehen, meine Gedanken fließen lassen. Und so ist es geblieben.
Seit ich in Koblenz bin, war ich unzählige Male am Deutschen Eck. Oft auch wenn ich entspannen oder nachdenken wollte, wenn Entscheidungen anstanden. Ich geh aber auch einfach „ans Eck“, um den Ausblick zu genießen oder den vielen Menschen zuzuschauen, die, wie ich, fasziniert von diesem Ort sind.
Und vielleicht, ja vielleicht treffen wir uns dort oder an einem anderen Lieblingsplatz in unserem Koblenz.
Ihre Bettina Manuela Hambuch
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Bettina Manuela Hambuch (geb. Lange), PR-Referentin, Autorin, Bloggerin | Inhaberin des „Schreibatelier Augenblick mal“ | Kontakt: 01577 0326498 (Anruf, SMS, WhatsApp) oder info@augenblickmal-meinzuhausemeinestadt.de